Eichenprozessionsspinner auf dem Vormarsch

Bedburg-Hau – In diesem Sommer stellte die Verbreitung des Eichenprozessionsspinners eine große Herausforderung auch für Bedburg-Hau dar. Die Gemeinde konnte dem Empfinden vieler Bürgerinnen und Bürger nach nicht ausreichend reagieren: Die Klagen über allergische Reaktion, insbesondere auch bei Kindern wurden lauter. Bereits bei der letzten Ratssitzung im Juli hatte der Fraktionsvorsitzende der FDP in Bedburg-Hau, Michael Hendricks, eine einheitliche Regelung und einen verbindlichen Maßnahmenkatalog gefordert. Auch sah er hier den Kreis Kleve in der Verantwortung. Denn bisher wirken aus seiner Sicht, Zuständigkeiten nicht klar geregelt.

 

Eichenprozessionsspinner auf dem Vormarsch

Experten rechnen mit einer Zunahme der Populationen des Eichenprozessionsspinners in den nächsten Jahren. Die Ursachen dafür seien, so die Liberalen, nicht eindeutig bekannt. Der Anstieg der Temperaturen und der Klimawandel werden zwar diskutiert, sind aber nicht als Ursache bewiesen. Problematisch ist aber, dass eine Bekämpfung der Raupen oftmals aufwendig und teuer ist. Viele Beseitigungsversuche des Eichenprozessionsspinners haben darüber hinaus umweltschädliche oder -gefährdende Wirkungen und sind nicht als geeignet anzusehen. Um schon jetzt auf das nächste Frühjahr und den Sommer reagieren zu können, hat die FDP Fraktion für den kommenden Hauptausschuss der nächsten Woche einen Antrag eingereicht. Damit soll die Ausbereitung des Eichenprozessionsspinners in Bedburg-Hau eingedämmt und auf ein verträgliches Maß gebracht werden.

Für ihren Antrag hat die Fraktion Maßnahmen in sechs unterschiedlichen Kommunen in den Niederlanden von Utrecht und Harderwijk bis Groesbeek ausgewertet: In Pilotprojekten wurde die Ansiedlung von Rotkelchen, Blau- und Kohlmeisen erfolgreich getestet. Durch die Ansiedlung dieser heimischen Vögel kann die Population des Eichenprozessionsspinners bereits im Frühstadium spürbar eingedämmt werden. Die Vögel siedeln sich im Frühjahr in den angebrachten Vogelhäusern an und nutzen diese als Brutstätten. Die Eichenprozessionsspinnerlarven dienen den Vögeln als natürliche Nahrung für ihre Jungtiere. Auch geben die Niederländer die Empfehlung, dass mit den Maßnahmen möglichst schon frühzeitig im März begonnen werden soll. Mit diesen Ergebnissen soll sich jetzt auch die Verwaltung und Rat in den kommenden zwei Wochen beschäftigen, so dass Anliegen der Liberalen. Ziel soll sein, hier einen eigenen oder zusätzlichen Maßnahmenplan zur Anwendung zu bringen.

Projektwoche „Natur“

 

Marcel Erps als Fraktionsvorstand bringt noch eine Idee für die Umsetzung an: „Darüber hinaus könnte eine Zusammenarbeit mit den lokalen Kindergärten oder Grundschulen einen spielerischen und kreativen Mehrwert die Kinder haben. Die Kinder könnten sich im Zuge der Bemalung der Vogelhäuser auch mit der lokalen Vogelwelt auseinandersetzen. Hierbei wäre doch eine Natur-Projektwoche denkbar in der Gemeinde.“

Antrag EPS