Die FDP Bedburg-Hau ist der Meinung den ersten Schritt gehen zu wollen und am Interessenbekundungsverfahren des Landes Nordrhein-Westfalen teilzunehmen, um die Vor- und Nachteile abzuwägen, die Bürgerinnen und Bürger intensiv zu beteiligen und zu befragen, um die Chancen für unsere Region und Natur nutzen zu können.
Ein zweites Großschutzgebiet für Nordrhein-Westfalen
Das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, verfolgt das Ziel, einen zweiten Nationalpark in Nordrhein-Westfalen auszuweisen. Der Reichswald im Kreis Kleve wäre ein mögliches Naturgebiet, dass in Zukunft ein Nationalpark, ein Großschutzgebiet, werden könnte.
Die Landesregierung hat sich darauf verständigt, die Biodiversitätskrise wirksam zu bekämpfen und in allen Politikfeldern mitzudenken. Dazu zählt auch, dass neben dem Nationalpark Eifel ein zweites Naturschutzgebiet ausgewiesen werden soll und dazu ein Interessenbekundungsprozess initiiert wird. Dieser Prozess soll bis Ende des ersten Quartals 2024 laufen.
Drei Stufen zum Nationalpark
In einem ersten Schritt soll ein unverbindliches Interessenbekundungsverfahren erfolgen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Initiative für eine Teilnahme aus der Politik oder aus der engagierten Öffentlichkeit erfolgt. In dieser Phase kann ein Stimmungsbild in der Bevölkerung eingeholt und der Beteiligungsprozess eingeleitet werden.
Anschließend, als zweiter Schritt, wird ein qualifiziertes Antragsverfahren durchgeführt, das allen Kreisen und Regionen, unabhängig ihrer Teilnahme an dem Interessenbekundungsverfahren, offenstehen wird. Dieser Antragsschritt dient der Landesregierung als Entscheidungsgrundlage für die Festlegung einer Region und soll zudem eine Gebietskulisse für die Errichtung eines zweiten Nationalparks enthalten.
Im dritten Schritt erfolgt das formale Ausweisungsverfahren durch die Landesregierung. In diesem Verfahrensschritt erfolgt zunächst die Erarbeitung eines Verordnungsentwurfes für den zweiten Nationalpark in breiter Beteiligung und öffentlicher Auslegung.
Natur bleibt sich selbst überlassen
Das vorrangige Ziel eines Nationalparks ist es, Natur Natur sein zu lassen. Nationalparks sind Landschaften, in denen die Natur sich selbst und ihren eigenen Gesetzen überlassen bleibt. Sie schaffen oder bewahren Rückzugsgebiete für wildlebende Pflanzen und Tiere.
Wichtig ist, eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung für die Einrichtung eines Nationalparks. Darum ist ein Partizipationsprozess für die Bürgerinnen und Bürger unabdingbar. Denn es wird in einem Nationalpark auch Einschränkungen für die Nutzung durch den Menschen geben müssen. Wie diese für einen Nationalpark Reichswald aussähen, wäre vor einer Entscheidung entsprechend zu klären und zu diskutieren.
Ein Nationalpark Reichswald böte nicht nur Chancen für die Umwelt und die Natur. Der Nationalpark Eifel zum Beispiel trägt zum Wirtschaftswachstum in der Region Eifel bei. Nationalparks haben eine enorme touristische Anziehungskraft.
Wir als FDP Bedburg-Hau sind der Meinung, dass das „Gehen“ des ersten Schrittes eine logische Konsequenz ist und Region am Interessenbekundungsverfahren des Landes Nordrhein-Westfalen teilnehmen sollte. Die Vor- und Nachteile wollen wir abwägen und so zu einer Entscheidung gelangen, die unserer Region, den Menschen die hier leben und auch unserer Natur die beste Zukunft bietet.