FDP Weeze aktiv in Sachen Flüchtlingshilfe

Frans de Ridder ist Vorsitzender der FDP in Weeze und einer der Ehrenamtler, die sich um die Asylbewerber in den Häusern am Airport Weeze kümmern. Er gibt einen Einblick in seine Arbeit, erklärt, was die Menschen brauchen und was nicht.

Vater, Mutter und zwei Kinder blicken gebannt auf den kleinen Bildschirm. „Die Tomate“, sagt eine Computerstimme. Das Gerät, das über Gemüsesorten so gut Bescheid weiß, hält Frans de Ridder in der Hand. Er ist zu Besuch bei Familie Alaskari. Deutsch müssen sie erst noch lernen. Die vierköpfige Familie war in Syrien zu Hause, bevor der Krieg kam und sie auf der Flucht über Tunesien, Libyen und das Meer von Italien nach Deutschland und schließlich nach Weeze kamen.

Frans de Ridder ist Rentner. Drei- bis viermal pro Woche ist er in dem Haus auf dem Gelände des Weezer Flughafens. „Es ist nicht so, dass ich das in Weeze als Einzelgänger mache“, stellt er sofort klar. Aber exemplarisch erzählt de Ridder, wie Flüchtlingsarbeit funktionieren kann.

Gefragt hatte ihn sein Nachbar Georg Koenen, Ordnungsamtsleiter bei der Gemeinde Weeze. „Ich habe gedacht, das ist eine interessante Sache. Ich bin weit gereist in meinem Leben und habe viele Leute kennen gelernt“.
Die Flüchtlingsfamilie habe er einfach als erstes gefragt, was sie fühlen und welche Probleme sie haben. Die Frau, Taghrid Alaskari, spricht Englisch. Sie übersetzt ihrem Mann, der nur Arabisch spricht. Spielerisch lässt de Ridder den 33-Jährigen auf Deutsch die Wochentage aufzählen. Das klappt gut. Die Sprache, die sei ein Problem. Die Gemeinde arbeite daran, einen gemeinsamen Deutschkursus für die Erwachsenen aufzustellen. Auch da sind Ehrenamtliche gefragt.

De Ridder ist da ganz Praktiker. Seinen kleinen Tablet-PC, der die verschiedenen Gemüsesorten kennt, hat er fast immer dabei. Dann hat er sich darum gekümmert, dass im Fernsehen nicht nur arabische Sender laufen, sondern auch ein deutscher Kinderkanal. Nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Erwachsenen, auch zum Lernen der Sprache.

Ganz wichtig war auch eine funktionierende Internetverbindung. Neben Telefon die einzige Möglichkeit, mit den Verwandten, die oft in aller Welt verstreut sind oder noch in der alten Heimat, Kontakt aufzunehmen.

De Ridder weiß auch, dass er sich irgendwann von der Familie verabschieden muss, vielleicht, weil sie in einer anderen Stadt bessere Jobaussichten haben. „Es ist kein Familienersatz“, betont er. Er ist Pate, ein Stück Wegbegleiter. Davon gibt es einige in Weeze, aber gerne noch mehr. Melden können die sich bei der Gleichstellungsbeauftragen Bahriye Altun unter Telefon 02837 7110.

Quelle: RP 28. April 2015

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