
v.l.n.r.: Marius Plückthun (stellv. Ortsvorsitzender), Luca Kersjes (Pressesprecher), Franziska Müller-Rech (Landtagsabgeordnete), Steffen Straver (Ortsvorsitzender) und Stephan Haupt (Landtagsabgeordneter und Kreisvorsitzender der FDP)
Am 05.12.2019 kam die Landtagsabgeordnete und schulpolitische Sprecherin der FDP Landtagsfraktion Franziska Müller-Rech nach Emmerich und sprach zum „Schullandschaft und Schulpolitik in NRW“. Der Ortsvorsitzende der FDP Emmerich Steffen Straver begrüßte die über dreißig Gäste, darunter auch viele Pädagogen und der Landtagsabgeordnete und Kreisvorsitzende der FDP Kleve-Geldern Stephan Haupt, bevor er das Wort an den Pressesprecher Luca Kersjes übergab, der die Gäste durch den Abend führte. Zunächst berichtete die Landtagsabgeordnete Müller-Rech über die bisherige Regierungsarbeit und erklärte, dass die Bildungspolitik für die Landesregierung hohe Priorität habe, was sich auch im Haushalt widerspiegeln würde bei dem der Bildungsetat ein Viertel des Gesamthaushalts ausmache. Die Landesregierung habe bisher „viele Scherben des rot-grünen Scherbenhaufens aufgehoben“. Darunter fällt die Lösung der Problematik um G8/G9, indem Schulen die Freiheit gelassen wird für welches Modell sie sich entscheiden. Des Weiteren das Schaffen von Gewissheit in der Inklusion, indem man Förderschulen erhalten hat und die Ressourcen gebündelt hat, aber auch das Anpacken des Lehrermangels, indem man, nachdem rot-grün sich seit 2011 geweigert hat, eine Lehrerbedarfsprognose erstellt hat und mehr Studienplätze für das Lehramt finanziert hat. Darüber hinaus sei es gerade der FDP ein wichtiges Anliegen für Chancengerechtigkeit zu sorgen und so sei das Projekt der Talentschulen entstanden, die zwanzig Prozent mehr Personal und mehr finanzielle Unterstützung und damit auch mehr Fortbildungen erhalten als andere Schulen und durch eine externe unpolitische Jury ausgewählt werden. Diese Schulen sollen helfen in sozial schwachen Regionen starke Schulen zu schaffen, da die Bildung der Schlüssel zum sozialen Aufstieg sei. Auch die anschließende Diskussion mit vielen Pädagogen stellte heraus, dass die rot-grüne Bildungsarbeit ein schwieriges Feld hinterlassen habe und die Landesregierung bisher zwar Erfolge aufzuweisen habe, aber es gebe durchaus Bedenken, dass bei einer hohen Ausbildungsquote die Qualität der Ausbildung nachließe. Frau Müller-Rech zeigte Verständnis und erklärte, dass 2020 die nächste Lehrerausbildungsevaluation anstünde und bot im Zuge dessen ihre Gesprächsbereitschaft mit den anwesenden Pädagogen an. Die weitere Diskussion zeigte, dass auch dort viel Handlungsbedarf besteht und ließ auch Platz für die Debatte um eine neue Realschule in Emmerich. Ein Mitglied der Bürgerinitiative „Freunde der Realschule“ führte aus, dass man in Emmerich die Haupt- und Realschule durch eine Gesamtschule ersetzt habe und diese auf eine Sechszügigkeit geplant sei, aber im aktuellen Schuljahr auf Vierzügigkeit geschrumpft sei. Demnach seien Millioneninvestionen in ein bzw. mehrere Schulgebäude geplant, damit jeweils sechs Klassen Platz finden. Das Mitglied plädierte folgend für eine kleine zweizügige Realschule, die Platz im Gesamtschulgebäude finden würde und die Schüler, die in die Nachbarkommune zur Schule gingen zurückholen würde und das Gymnasium entlasten würde, dadurch würde auch keine Konkurrenz zur Gesamtschule entstehen, anders als oft dargestellt. Die Landtagsabgeordnete Franziska MüllerRech dankte für die Ausführungen und erklärte, dass sie in Kommunen oft erlebe, dass es durch einen bestimmten politischen Willen zu schwierigen Schulentwicklung komme und, dass es nun Ziel sein muss eine faire Elternbefragung durchzuführen, um die Realschule erneut zu etablieren. Frau Müller-Rech wurde mit lokalen Süßigkeiten und einem lokalen Gin verabschiedet und bedankte sich für das Kommen und die verschiedenen Anregungen.