ÖPNV ist problematisch für Berufskolleg - archiviert

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FDP informiert sich vor Ort über aktuelle Situation

Zum einem Informationsbesuch hat sich die FDP-Kreistagsfraktion mit dem Leiter des Berufskollegs Kleve, OStD Peter A. Wolters, getroffen. In einem angeregten Gespräch erfuhren die Kreispolitiker was aktuell gut läuft, aber auch wo der Schuh noch etwas drückt. Wichtige Themen waren dabei unter anderem die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln, die Digitalisierung, die Verfügbarkeit von Sonderpädagogen und natürlich der Stand der Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen.  

Die Kreistagsfraktion der Freien Demokraten informiert sich im Berufskolleg Kleve: v.l.n.r.: Thomas Wittenburg, Gaby Meinert, Dietmar Gorißen, Ralf Klapdor, Peter A. Wolters (Schulleiter), Arie Kerkman.

Die von den Freien Demokraten wiederholt und erst jüngst kritisierte Situation des öffentlichen Nahverkehrs, besonders des schienengebundenen ÖPNV, ist auch für das Berufskolleg Kleve problematisch. Die Unzuverlässigkeit in diesem Bereich ist vor allem für die Schüler schwierig, da sie oft nicht pünktlich zum Unterricht erscheinen können. Hier ist aus Sicht der FDP und der Schulleitung dringend Abhilfe geboten.

Die Digitalisierung des Berufskollegs schreitet, nicht zuletzt bedingt durch den Umbau, gut voran. So sind bereits viele Klassenzimmer mit Smart-Boards ausgerüstet und die restlichen Räume werden demnächst folgen. Allerdings gibt es ein Problem mit der Bereitstellung von Endgeräten, wie etwa Laptops oder iPads. Aktuell müssen die Lehrer private Geräte für den Unterricht nutzen, was nicht zuletzt aufgrund der Datenschutzgrundverordnung unbefriedigend ist. Die Schulleitung strebt daher an, dass alle Lehrkräfte in zwei bis vier Jahren mit schuleigenen Geräten ausgestattet sind. Die FDP-Kreistagsfraktion hat angekündigt, dieses Bestreben unterstützen zu wollen. Auch für einige Schüler ist die Ausstattung mit einem geeigneten Endgerät zuweilen problematisch. Umso dankbarer war das Berufskolleg für eine Spende der Mühlhoff-Stiftung, mit der zumindest die vier Klassen für Schüler mit Sprachdefiziten mit iPads ausgestattet werden konnten.

Ein Problem besteht auch bei der Verfügbarkeit von Sonderpädagogen. Aktuell gibt es davon nur zwei am Berufskolleg Kleve, benötigt werden aber deutlich mehr. Da immer mehr Schüler mit Defiziten die Schule besuchen, wird der Bedarf in diesem Bereich künftig sogar noch zunehmen. Allerdings, räumt Schulleiter Wolters ein, fehlt es am Angebot, d. h. es gibt gar nicht genug Sonderpädagogen, so dass dieses Problem vorerst nicht gelöst werden kann.

Positiv gehen die Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen voran, wovon sich die FDP-Fraktion bei einem Rundgang selbst ein Bild machen konnte. Für Schulleiter Wolters sind die gegenwärtigen Baumaßnahmen absolut zukunftsorientiert, auch wenn der Baulärm zuweilen den Schulbetrieb etwas stört. Das Berufskolleg Kleve hat zurzeit wieder rund 5.000 Schüler. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird hier mittelfristig eine steigende Schülerzahl erwartet.  Aktuell bietet das Berufskolleg 60 Ausbildungsgänge, die nach dem Wunsch der Schulleitung um die Ausbildung zum Fachinformatiker erweitert werden sollen. Für dieses Angebot bieten die neuen Räumlichkeiten und Ausstattungen den adäquaten Rahmen. Die Integration des Standorts Goch in das Klever Kolleg, wie im letzten Jahr diskutiert, erscheint den Freien Demokraten nicht geboten.  „Das Berufskolleg in Goch ist bestens organisiert und strukturiert, so dass die Erhaltung des Standorts sinnvoll ist. Darüber hinaus wäre das Klever Berufskolleg, auch nach dem Abschluss der Sanierung und Erweiterung, mit der Aufnahme der Bildungsgänge und der großen Schülerzahl aus Goch überfordert. Die Verlegung der Gocher Schule ins Berufskolleg Kleve wäre nicht im Sinne der Schüler und Lehrkräfte und würde nur vermeidbare Probleme schaffen“, ist sich der Fraktionsvorsitzende Prof. Dr. Ralf Klapdor sicher.

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