FDP informiert sich über Gartenbau-Großhandel – „Lang-Lkw wären ein echter Segen für Branche und Verkehr.“ - archiviert

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Der Gartenbau ist für den Niederrhein, und besonders für den Kreis Kleve, ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Ein wichtiges Glied in der Wertschöpfungskette dieser Branche ist der Großhandel. Über die aktuelle Situation im Großhandel mit Pflanzen und Blumen hat sich die FDP-Kreistagsfraktion bei der EPS GmbH in Kevelaer informiert.

Mit aktuell 45 Mitarbeitern zählt das 1999 gegründete Familienunternehmen EPS GmbH zu den großen Betrieben der Branche. „Diesen Erfolg“, erläutert Firmeninhaber Norbert Engler, „verdanken wir unseren äußerst motivierten Mitarbeitern und natürlich unserer Unternehmensphilosophie. Während andere ihren Erfolg allein über den Preis definieren wollen und die Ware möglichst billig auf den Markt bringen, setzt EPS seit jeher auf kompetenten Service und beste Qualität – und dieses Konzept hat sich bewährt.“ EPS beliefert ausschließlich Fachgartencenter in Deutschland, Österreich sowie der Schweiz und bezieht die Pflanzen von etwa 250 ausgesuchten Gärtnern am Niederrhein und in den Niederlanden. Die Qualität der Pflanzen testet Norbert Engler unter anderem im firmeneigenen Schaugarten.
Die Themen Mindestlohn und Logistik sind für gerade für den Großhandel sehr aktuell. FDP-Landratskandidat Dietmar Gorißen wollte daher von Engler wissen, welche Auswirkungen diese beiden Faktoren auf das Unternehmen haben. Der Mindestlohn ist eigentlich kein Thema für Norbert Engler, da EPS sogar den Hilfskräften im Gartenbau schon lange deutlich mehr als die jetzt gesetzlich geforderten 8,50 Euro bezahlt. „Nur die 450-Euro-Jobs haben wir abgeschafft, weil die nun durch die strenge Reglementierung nicht mehr praktikabel für uns sind“, erklärt der Firmeninhaber. Anders sieht es allerdings bei den Logistikkosten aus. „Etwa 20 Prozent des Produktpreises entfallen auf die Logistikkosten“, rechnet Engler vor. Umso mehr begrüßt er daher den Vorstoß der Freien Demokraten im Kreis Kleve, die Landesregierung NRW mittels Resolution des Kreistages zur Teilnahme am Feldversuch Lang-Lkw zu veranlassen. „Die Zulassung der Lang-Lkw wäre ein echter Segen, und zwar nicht nur für unsere Branche, sondern auch für die Verkehrssituation“, erläutert er. „Gegenwärtig fahren zum Beispiel täglich vier Lkws aus dem Bereich Kevelaer zu vier verschiedenen Abladestationen in ein und dem gleichen Ort in Süddeutschland. Mit Lang-Lkws könnte das auf zwei Fahrzeuge reduziert werden.“ Wünschenswert wäre nach Englers Überzeugung weiterhin die Gründung eines Logistik-Pools, um Frachten, die keinen ganzen Lkw füllen mit anderen Teilfrachten zum gleichen Zielort zu koordinieren. Auch das wäre mit Lang-Lkws leichter zu realisieren.
Da sich Norbert Engler neben seiner unternehmerischen Tätigkeit auch noch ehrenamtlich im Vorstand des in Straelen-Herongen ansässigen Verbands des Deutschen Blumen- Groß- und Importhandels e. V. (BGI) engagiert, konnte er der FDP-Kreistagsfraktion nicht nur einen Einblick in sein eigenes Unternehmen, sondern auch in die gesamte Branche bieten. Das Fazit der Freien Demokraten fiel entsprechend positiv aus. Fraktionschef Prof. Dr. Ralf Klapdor und Landratskandidat Dietmar Gorißen resümierten: „Unser Besuch hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig jedes einzelne Glied der Wertschöpfungskette im Agrobusiness ist. Das bestätigt uns darin, uns auch weiterhin mit Nachdruck für die Belange dieses für den Kreis Kleve so wichtigen Wirtschaftsfaktors einzusetzen. Unser Antrag zur Teilnahme am Feldversuch Lang-Lkw war ein richtiger Schritt in diese Richtung.“

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