„Problem erkannt, bei Lösung verrannt“, mit dieser Aussage reagiert der FDP-Kreisvorsitzende Prof. Dr. Ralf Klapdor auf den jüngsten Vorstoß der SPD, der Kreis solle sich mit 6 Mio. Euro im kommunalen Wohnungsbau für Studenten engagieren. Zwar sei derzeit der Wohnungsmarkt für kleine Wohnungen rund um Kleve mehr als nur angespannt. Hieraus nun aber eine Daueraufgabe für den Kreis abzuleiten, geht aus Sicht der FDP in die falsche Richtung. Studentische Wohnungen würden bereits von privaten Investoren und dem Studentenwerk erstellt. Zudem habe das Studentenwerk bereits in Aussicht gestellt, bei Bedarf weitere Wohnheime zu bauen. Auch private Anbieter würden sich zunehmend auf die geänderte Nachfrage einstellen.
„Wenn Anfang 2013 mit Planungen für einen zusätzlichen Wohnungsbau beginnen wird, ist dies viel zu spät, damit wären selbst zum Wintersemester 2013/14 keine zusätzlichen Wohnungen fertig“, kritisiert Ralf Klapdor. Ein solches Vorhaben könne sogar kontraproduktiv sein, wenn die zukünftige staatliche Konkurrenz Private von Investitionen abhalten würde. „Die Studenten benötigen jetzt kreative Ideen, wie wir kurzfristig Wohnmöglichkeiten zur Verfügung stellen können, hier würden wir uns über zusätzliche Ideen freuen“, sortiert Ralf Klapdor, selber Hochschullehrer an der Hochschule Rhein-Waal, die Prioritäten. Als zusätzlicher Appell an Bürger rund um Kleve, zusätzliche Wohnmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, sei seine Stellungnahme auch zu verstehen.
„Nach dem letzten Haushaltsberatungen bin ich auch sehr auf die Reaktion in den Gemeinden gespannt“, weist Ralf Klapdor auf einen weiteren Aspekt hin. Baumaßnahmen des Kreises führen in den folgenden Jahren zu einer höheren Kreisumlage. Das könne vielen Gemeinden, die kurz vor der Haushaltssicherung stehen, jedoch nicht zugemutet werden. Die FDP könne sich daher auch nicht vorstellen, dass dieser Vorstoß mit den Ratsfraktionen vor Ort abgestimmt sei.